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1.1.04 Dunkelheit und schlechte Sicht

Dunkelheit und schlechte Sicht – Sicher fahren, auch wenn das Licht fehlt

Einleitung: Autofahren bei eingeschränkter Sicht

Fahren bei Dunkelheit oder schlechter Sicht ist eine besondere Herausforderung im Straßenverkehr. Weniger Licht, veränderte Wahrnehmung und unerwartete Blendungen erhöhen das Unfallrisiko. Wer typische Situationen kennt und richtig darauf reagiert, fährt sicher – auch unter schwierigen Bedingungen.


Die Herausforderungen der Dunkelheit

Schlechte Sicht bei Nacht entsteht durch:

  • Mangelhafte oder fehlende Straßenbeleuchtung

  • Blendung durch entgegenkommende Fahrzeuge

  • Unbeleuchtete oder schlecht erkennbare Personen oder Fahrzeuge

  • Lichtreklame, Spiegelungen oder reflektierende Oberflächen

⚠️ Merke: Bei Dunkelheit ist die Reaktionszeit oft verzögert. Sichtweiten und Entfernungen werden häufig falsch eingeschätzt.


Geblendet werden – Was ist zu tun?

Wer von einem entgegenkommenden Fahrzeug geblendet wird, sollte:

  • Nicht direkt ins Licht schauen

  • Zum rechten Fahrbahnrand blicken (Markierung oder Bordstein)

  • Geschwindigkeit ggf. reduzieren, um Kontrolle zu behalten

Falsch: Beschleunigen, um das Lichtfeld schneller zu verlassen – das erhöht das Risiko erheblich.

Richtig: Ruhe bewahren, Blickführung kontrollieren, Tempo anpassen.


Schlechte Beleuchtung – Risiken und Verhalten

In schlecht beleuchteten Straßen besteht die Gefahr, dass:

  • Andere Verkehrsteilnehmer das eigene Fahrzeug nicht rechtzeitig erkennen

  • Entgegenkommende Fahrzeuge spät wahrgenommen werden

  • Hindernisse oder Personen übersehen werden

⚠️ Tipp: In schlecht beleuchteten Bereichen:
Geschwindigkeit reduzieren, Abstand vergrößern, Abblendlicht korrekt verwenden.


Personen und Fahrzeuge ohne Beleuchtung

Besonders gefährlich:

  • Personen in dunkler Kleidung ohne reflektierende Elemente

  • Fahrzeuge ohne Licht oder defekte Beleuchtung

  • Unerwartet auftauchende Hindernisse

💡 Merke: In Wohngebieten, Haltestellen oder am Fahrbahnrand immer mit Personen rechnen – besonders bei Regen oder Nebel.


Veränderte Lichtverhältnisse – z. B. in Tiefgaragen

Beim Einfahren in eine Tiefgarage oder dunkle Einfahrt:

  • Die Augen benötigen mehrere Sekunden zur Umstellung

  • Sicht ist kurzzeitig deutlich eingeschränkt

  • Hindernisse, Fußgänger oder bauliche Elemente werden leicht übersehen

Richtiges Verhalten:
Langsam einfahren, mit Lichtern arbeiten, auf spiegelnde Oberflächen und enge Räume achten.


Richtiges Verhalten bei schlechter Sicht

Allgemein gilt bei Dunkelheit oder schlechter Sicht:

  • Geschwindigkeit der Sichtweite anpassen

  • Abblendlicht immer eingeschaltet lassen

  • Fernlicht nur verwenden, wenn kein Gegenverkehr oder kein Vorausfahrender gefährdet wird

  • Abstand vergrößern

Falsch: Fernlicht bei Nebel oder Gegenverkehr – das führt zu Blendung und gefährdet andere.


🧠 Prüfungsfragen zur Selbstkontrolle

Frage: Was müssen Sie tun, wenn Sie bei Dunkelheit geblendet werden?
Antwortmöglichkeiten:
✅ a) Zum rechten Fahrbahnrand blicken und ggf. die Geschwindigkeit verringern
b) In das Licht des entgegenkommenden Fahrzeugs schauen
c) Beschleunigen, um schnell am Lichtkegel vorbeizufahren


Frage: Warum ist das Einfahren in eine Tiefgarage besonders kritisch?
Antwortmöglichkeiten:
a) Weil dort häufig Fußgänger stehen
✅ b) Weil sich das Auge erst an das dunkle Umfeld gewöhnen muss
c) Weil die Garage meist nicht genug Platz zum Wenden bietet


Frage: Wann darf Fernlicht verwendet werden?
Antwortmöglichkeiten:
✅ a) Nur, wenn kein anderer Verkehrsteilnehmer geblendet wird
b) Immer, wenn es besonders dunkel ist
c) Auch bei Nebel, um besser gesehen zu werden


Übungsszenarien zum Nachdenken

  1. Du wirst bei Nacht plötzlich geblendet – wie reagierst du sicher?

  2. In der Stadt ist die Straßenbeleuchtung ausgefallen – worauf achtest du besonders?

  3. Beim Verlassen eines hellen Parkplatzes fährst du in eine dunkle Seitenstraße – wie passt du dein Fahrverhalten an?

💬 Diese Szenarien helfen dir, typische Fehler zu vermeiden und sicher mit schlechten Sichtverhältnissen umzugehen.


Zusammenfassung

Dunkelheit und schlechte Sicht sind kein Grund zur Unsicherheit, wenn man sich auf die veränderten Bedingungen einstellt:

  • Blickführung, Lichttechnik und Geschwindigkeit bewusst anpassen

  • Auf plötzliche Änderungen im Sichtfeld vorbereitet sein

  • Andere Verkehrsteilnehmer frühzeitig wahrnehmen und Rücksicht nehmen

🌙 Fazit: Gute Sicht ist keine Selbstverständlichkeit – aber mit dem richtigen Verhalten bist du auch bei Dunkelheit sicher unterwegs.