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1.2.01 Grundregeln über das Verhalten im Straßenverkehr

Einleitung: Rücksicht, Vorsicht, Verantwortung

Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert mehr als nur das Befolgen von Regeln. Entscheidend ist ein Verhalten, das von Aufmerksamkeit, Voraussicht und gegenseitiger Rücksichtnahme geprägt ist. Wer die Grundprinzipien kennt und verinnerlicht, trägt aktiv zu einem sicheren Miteinander bei – unabhängig vom Fahrzeugtyp oder der eigenen Erfahrung.


Mit Fehlern anderer rechnen – Defensiv unterwegs

Fehlverhalten kann immer vorkommen: Ein Fahrzeug blinkt nicht beim Abbiegen, ein Fußgänger tritt plötzlich auf die Fahrbahn, ein Radfahrer wechselt unerwartet die Spur.

Grundsatz: Immer mit dem Unerwarteten rechnen – auch bei scheinbar eindeutigen Situationen.

Wichtige Prinzipien defensiven Fahrens:

  • Abstand halten: Genügend Raum zum Vordermann schafft Reaktionszeit.

  • Vorausschauend beobachten: Den Blick nicht nur auf das direkt Vorausliegende richten.

  • Fahrverhalten anderer einschätzen: Verhalten frühzeitig erkennen, statt überrascht reagieren.


Vorausschauendes Fahren – Klar denken, früh handeln

Wer vorausschauend fährt, erkennt Risiken früh und trifft passende Entscheidungen.

⚠️ Typische Merkmale vorausschauenden Fahrens:

  • Verkehrszeichen rechtzeitig beachten

  • Geschwindigkeit anpassen (Sicht, Wetter, Verkehrsdichte)

  • Deutlich kommunizieren (Blinker, Blickkontakt, Körpersprache)


Kein starres Bestehen auf dem Vorfahrtrecht

Auch wenn ein Vorfahrtsrecht besteht, darf es nicht auf Kosten der Sicherheit durchgesetzt werden. Rücksichtnahme ist immer wichtiger als das Einfordern des eigenen Rechts.

Richtiges Verhalten:

  • Bei Unsicherheit oder Gefahr nachgeben statt riskieren

  • Flexibel bleiben – nicht provozieren

  • Sicherheitsabstand und Übersicht wahren

Falsch: Auf Vorfahrt bestehen, wenn die Situation unklar oder gefährlich ist.


Besondere Rücksicht – auf Menschen mit erhöhtem Schutzbedarf

Menschen mit Behinderungen

Personen mit körperlichen oder sensorischen Einschränkungen benötigen besondere Aufmerksamkeit – z. B. an Überwegen, Haltestellen oder im ruhenden Verkehr.

⚠️ Hinweise im Verkehr:

  • Blindenstock, Rollstuhl, langsames oder zögerliches Gehen

  • Niemals durch Hupen oder Drängeln verunsichern


Kinder im Straßenverkehr

Kinder handeln oft spontan und ohne Gefahrenerkennung. Sie benötigen besondere Schutzmaßnahmen – insbesondere:

  • In der Nähe von Schulen, Spielplätzen, Haltestellen und Wohngebieten

  • Bei unklaren Situationen: Geschwindigkeit reduzieren, bremsbereit sein

💡 Merke: Kinder haben ein eingeschränktes Sichtfeld und reagieren oft impulsiv.


Verhalten gegenüber Taxifahrern

Taxis können unerwartet anhalten oder anfahren, z. B. zum Aufnehmen oder Absetzen von Fahrgästen. Auch wenn sie meist routiniert fahren, gilt:

Tipp: Abstand halten, nicht zu dicht auffahren, mit spontanen Fahrmanövern rechnen.


🧠 Zusammenfassung

Vorsicht, Rücksichtnahme und vorausschauendes Handeln sind die Grundlage für sicheres Verhalten im Straßenverkehr. Wer flexibel bleibt, mit Fehlern anderer rechnet und besonderen Verkehrsteilnehmern Aufmerksamkeit schenkt, trägt aktiv zur Sicherheit aller bei.

🚦 Fazit: Gute Fahrer bestehen nicht auf ihrem Recht – sie fahren mit Verantwortung.